Das Auge ist wahrscheinlich das für den Menschen wichtigste Sinnesorgan - das beweist schon die Umgangssprache: "Ich glaube nur, was ich mit eigenen Augen gesehen habe." Das Auge ist aber auch unser technisch anspruchsvollstes Sinnesorgan. Wir haben uns die bestmögliche Vorsorge und Behandlung Ihrer Augen zur Aufgabe gemacht.
Der Aufbau des Auges ist mit dem einer Kamera zu vergleichen: Beim Sehen fällt Licht durch die Linse und auf die Netzhaut. Dort wird das Bild von Millionen kleinster lichtempfindlicher Nervenzellen aufgenommen und zur Verarbeitung an das Gehirn weitergeleitet. Diese Nervenfasern sammeln sich an der hinteren Seite des Augapfels am Sehnervenkopf (Papille). Hier beginnt der Sehnerv, den man sich wie ein 1,5 mm dickes Kabel zum Gehirn vorstellen kann.
Die Vorderseite des Auges ist durch die normalerweise etwa einen halben Millimeter dicke Hornhaut geschützt. In der Vorderkammer des Auges, den Raum zwischen Hornhaut und Iris, befindet sich eine klare Flüssigkeit, das sogenannte Kammerwasser, das ständig umgewälzt wird. Dieses Kammerwasser sorgt mit einem gewissen Druck dafür, dass das Auge seine feste Form behält. Bei Überproduktion oder gestörtem Abfluß des Kammerwassers steigt der Druck im Auge an.
Wenn die Nervenfasern im Netzhautbereich geschädigt werden, kommt es zu Ausfällen im Gesichtsfeld. Der fortschreitende Schwund des Sehnerven, der unterschiedliche Ursachen haben kann, wird als grüner Star (Glaukom) bezeichnet. Oft - aber bei weitem nicht immer - ist die Erkrankung mit einer Erhöhung des Augeninnendruckes verbunden. Der grüne Star (Glaukom) ist einmal als "der stille Dieb der Lebensqualität" bezeichnet worden. Kein Wunder, denn die Erkrankung erfolgt schmerzfrei und Ausfälle im Gesichtsfeld sind erst in einem späten Stadium für den Patienten "sichtbar". Wahrnehmbar sind die Einschränkungen erst, wenn bereits etwa 50 % der Fasern des Sehnervenkopfes zerstört sind. Deshalb ist eine frühe Diagnostik durch den Augenarzt von so großer Bedeutung - immerhin ist das Glaukom eine der häufigsten Erblindungsursachen der westlichen Welt.
Grundsätzlich ist niemand davor gefeit, am grünen Star zu erkranken. Es gibt aber bestimmte Risikofaktoren: Nach Überschreiten des 40. Lebensjahres steigt die Häufigkeit des Glaukoms. Die Veranlagung für ein Glaukom ist vererblich. Gibt es in Ihrer Familie schon einen Glaukomfall, ist besondere Wachsamkeit angeraten. Vorerkrankungen wie Diabetes oder Kurzsichtigkeit erhöhen das Risiko. Jeder sollte seine Augen regelmäßig untersuchen lassen, um die Schönheit der Welt bis ins hohe Alter genießen zu können. Das einfache Glaukom-Screening umfasst die Untersuchung des Auges mit einer Spaltlampe, einschließlich einer Kontrolle des zentralen Augenhintergrundes, und die Messung des Augeninnendrucks.
Das Gesichtsfeld ist der Bereich, den man, ohne das Auge zu bewegen, wahrnimmt. Beim fortschreitenden Glaukom kommt es durch die Schädigung der Nervenzellen zu Ausfällen im Gesichtsfeld. Ohne Therapie verengt sich langsam das Gesichtsfeld, bis man nur noch einen kleinen Ausschnitt sieht. Bei der Gesichtsfelduntersuchung können wir feststellen, ob bei Ihnen Einschränkungen des Gesichtsfelds vorliegen.
Eine der modernsten und objektivsten Untersuchungsmethoden beim Grünen Star ist die OCT - optische Cohärenztomographie. Diese Untersuchungsmethode ist in der Lage, bis auf Zellebene (Ganglienzellen) den möglichen Nervenschaden zu erkennen und grafisch darzustellen. Dieses ist inbesondere zur Verlaufsbeurteilung ein wichtiges Hilfsmittel. Hinweis: diese Untersuchung stellt eine individuelle Gesundheitsleistung dar.